1. Dezember 2015

Lob auf Archaeopteryx

Ja genau, dieses Brückentier zwischen Reptilien (Schnurtelefon) und heutigen Überfliegern (Smartphone)! 
Ich benutze noch so ein archaisches Teil,
und weil es so klein und handlich ist, eignet es sich für einen kleinen Spickzettel für die erste Dunkelfahrt. Jederzeit greifbar, auch bei 30 km/h.
Das Zettelchen brauche ich, schließlich kenne ich mich nur gut einem halben Jahr "Hanse-Erfahrung" selbst tagsüber nicht so recht aus.  
Hinter Ratzeburg wirds mir auf der ersten Dunkelfahrt doch schnell unübersichtlich.
Zwischen Einhaus (wow - ein für Lübecker Verhältnisse giftiger Anstieg!) und Groß-Disnack klebt in der Kurve zum ersten Mal dick das feuchte Laub auf dem Asfalt.
Klosterberg: der liegt immerhin 55 Höhenmeter über der Hansestadt. Am Ende werde ich auf der 65-Kilometer-Runde doch 350 Höhenmeter eingesammelt haben.
Stockfinster ists um mich herum geworden. Die Monsterantenne des Klosterbergs piekst seinem Namen jede Beschaulichkeit raus. Mystisch wirds dennoch: Der frische Nebel in der Senke darauf wabert gerade einmal bis zum Lenker hoch. Ich schwimme im Weiß!
Foto (C): Martin C. Roos
Jenseits von Krummesse und Elbe-Lübeck-Kanal gehe ich bei Kilometer 45 das Wagnis ein: rüber nach Moorgarten, rein in den Bliestorfer Wald. 
Das ist doch eher ein Rücke- als ein Radweg: Laub auf dem morschen Asfalt bietet noch das geringste Problem. Schwerer wiegen Schlammspuren, Rindenreste Schlaglöcher - dazu am Schluss auch noch haufenweise dieser feinen Lärchennadeln.
Die 3 Kilometer beiß ich mich jetzt durch.
Über Moisling zurück in HL heißt es dann natürlich, gleich mal mit Wassereimer und Schwamm anzurücken.




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